Cholesterinsenkende Statine erhöhen das Risiko, an grauem Star, Muskelschwäche, Leberfehlfunktionen und Nierenversagen zu erkranken deutlich, heißt es in einer Studie des British Medical Journal. Dagegen bestätigt die Untersuchung, dass diese Wirkstoffgruppe das Risiko von Herzerkrankungen und Speiseröhrenkrebs mindert, andere behauptete positive Auswirkungen ließen sich allerdings bisher nicht nachweisen.
Die Wissenschaftler bestätigten frühere Daten, die nahelegten, dass Statine das Risiko der Patienten, an grauem Star, Leberfehlfunktionen, Nierenversagen und einer Form der Muskelschwäche, die als Myopathie bekannt ist, zu erkranken, erhöhen. Von 10.000 behandelten Frauen, so fanden sie heraus, würden 23 Personen an akutem Nierenversagen, 39 an Myopathie, 74 an Leberfunktionsstörungen und 309 an grauem Star erkranken. Bei Männern ist das Risiko von Myopathien höher, in Bezug auf die anderen aufgeführten Folgeerkrankungen entspricht ihr Risiko in etwa dem von Frauen.
Oder anders ausgedrückt: Von 434 Patienten, die über einen Zeitraum von fünf Jahren mit Statinen behandelt werden, wird einer von akuter Niereninsuffizienz betroffen sein. Im Falle der Leberfunktionsstörungen wäre das Verhältnis 136:1 und bei grauem Star 33:1. Bei Frauen ist das Verhältnis bei Myopathien 259:1, bei Männern 91:1.
Die Gefahr, von allen genannten Krankheiten betroffen zu werden, ist zwar im ersten Jahr der Einnahme am höchsten, grundsätzlich aber immer gegeben. Das Risiko von Leber- und Nierenproblemen steigt proportional mit der eingenommenen Dosis des Medikaments.