Jetzt ist es raus: Die Eiweißfragmente, die maßgeblich für Alzheimer sind, können viel ansteckender sein als bislang bekannt. Werden die fehlgefalteten Proteinmoleküle in das Gehirn gesunder Mäusen injiziert, so entwickeln diese Tiere ebenfalls Anzeichen einer Demenz. Selbst wenn solche Moleküle in andere Körperteile gespritzt werden, werden die Mäuse daran krank. Dies entdeckten Forscher der Universitätsklinik Tübingen.
Das fehlgefaltete Proteinfragment Amyloid beta oder A-beta gilt als Ursache der Alzheimer-Krankheit. Die natürlich entstehende Substanz wird gewöhnlich von Nervenzellen entsorgt. Aber bei der Demenzform sammeln sich diese Moleküle zu Ablagerungen an. Diese Plaques – so vermuten Forscher – lassen schließlich die Nervenzellen absterben.
Alzheimer-Forscher dämpfen Hoffnung auf Heilung Verzögern ja, heilen oder verhindern nein - so das ernüchternde Fazit der Hirnliga. In den kommenden zehn Jahren rechnen die Mitglieder nicht mit der Entwicklung eines Medikaments. Kritik üben die deutschen Forscher an der Versorgung. Die Hirnliga, die Interessenvertretung der deutschen Alzheimer-Forscher, hat die Hoffnung auf ein Medikament gegen Demenz gedämpft. Bei einem Symposium in Frankfurt war von "Ernüchterung" die Rede. Bislang gibt nur Substanzen, die den Verlauf von Alzheimer verzögern - aber kein Medikament, das die Krankheit heilt oder die Entstehung verhindert. "Ich glaube nicht, dass wir das Rätsel in zehn Jahren gelöst haben", sagte Prof. Harald Hampel von der Goethe-Universität in Frankfurt. Dazu seien die Ursachen der Krankheit zu komplex. Der Blick richte sich nun verstärkt darauf, Alzheimer früh zu erkennen und vorzubeugen - etwa durch gesunde Ernährung sowie geistige und körperliche Fitness