Gesundheitsprodukte und Hilfsmittel gibt es in Sanitätshäusern fast nur zu Luxuspreisen - ein enormer Kostenblock für die Krankenkassen. Doch wenn Versicherte sparen wollen, bekommen sie Ärger.
Wer im Sanitätshaus einkaufen muss, ist hohe Preise gewöhnt: Eine einfache Greifzange etwa kann fast 46 Euro kosten, eine Toilettensitzerhöhung aus Plastik schon mal 90 Euro, oder ein Badewannengriff mit Saugnäpfen fast 100 Euro. Die Krankenkassen zahlen ohne zu murren. Mit der Reifenpanne ins Sanitätshaus Dunja F. aus Saarbrücken sitzt seit elf Jahren im Rollstuhl. Nach einer Rollstuhl-Reifenpanne sollte sie drei Tage auf eine Reparatur im Sanitätshaus warten. Drei Tage ohne Mobilität - aber ohne Rollstuhl kann sie nicht zur Arbeit kommen. Sie solle doch einfach einen Krankenschein machen, riet ihr ganz im Ernst die Krankenkasse. Aber krank melden, wegen eines platten Reifens? Das wollte Dunja F. nicht.
Im Fahrradladen gab es die exakt gleichen Reifen. Die waren sofort montiert und erheblich günstiger: nur 40 Euro statt 65 Euro. Die Sache hatte nur einen entscheidenden Haken: Die Krankenkasse übernimmt die Rechnung nicht, "weil die über ein Sanitätshaus laufen muss. Obwohl das viel teurer ist", berichtet uns Dunja F. erstaunt.
Gesundheitsökonom Prof. Dr. Stefan Greß sieht bei den Hilfsmitteln ein enormes Sparpotenzial für die Krankenkassen. Aber leider habe der Gesetzgeber in einer der letzten Gesundheitsreformen die Verpflichtung der Kassen zur Ausschreibung für Hilfsmittel aufgehoben. "Das heißt, dass die Krankenkassen Ausschreibungen ausführen können, aber nicht müssen. Das heißt: Sie können auch Verträge unter der Hand vergeben," so Greß gegenüber plusminus.
Kein Preisvergleich Die Krankenkassen kaufen also bei Vertragspartnern ein und nicht dort, wo es die besten Preise gibt. Dabei würde sich ein Vergleich durchaus lohnen. Das zeigt ein Besuch bei einem großen Online-Versand für Sanitätsbedarf. Die Unterschiede zwischen Online- und Ladenpreis liegen im Schnitt bei 30 Prozent.
Die Sanitätshäuser verweisen darauf, dass in den hohen Preisen auch Service, Montage und Betreuung eingeschlossen sind. Für manche Produkte ist das auch berechtigt. Aber nicht für alle. So sind unsere identischen Vergleichs-Artikel im Internet erheblich günstiger. Im Internet günstiger Auch Dunja F. wollte im Internet einen Rollstuhl kaufen, der dort günstiger angeboten wurde als im Sanitätshaus. Ihr war wichtig, dass der Rollstuhl nicht zu schwer ist, denn sie muss ihn jedes Mal, wenn sie mit dem Auto zur Arbeit fährt, umständlich auf den Rücksitz wuchten. Das Kassenmodell wiegt zehn Kilo. Sie wollte ein drei Kilo leichteres Modell. Das kostete allerdings über 3000 Euro gekostet. Davon musste sie fast die Hälfte selbst zahlen. Den gleichen Rollstuhl hatte sie bei einem Sanitätshandel im Internet für 1000 Euro weniger gefunden; so hätten Kasse und Patientin Geld sparen können. Doch die Hoffnung zerschlug sich, die Kasse lehnte das Angebot ab. Die Begründung der Versicherung: "Mit den Sanitätshäusern (...) sind kostengünstige Pauschalen vereinbart. Diese regeln auch Reparaturen an den Hilfsmitteln." , Dabei hätte es auch im Online- Versandhaus eine Gewährleistung von immerhin zwei Jahren gegeben. Hohe Verwaltungskosten = Hohe Preise Im Sanitätshandel hat die Firma Kaphingst GmbH aus Marburg mit ihrem Online-Shop für Wirbel gesorgt. Und weitere Ideen zur Verschlankung im Gesundheitssystem hat Geschäftsführer Boris Pichler auch schon: 1. Die Verwaltungskosten in den klassischen Sanitätshäusern müssten gesenkt werden. 2. Es wäre besser, wenn die Versicherten selbst ihre Hilfsmittel kaufen und später mit der Krankenkasse abrechnen würden.
Bis zu einer Milliarde Euro Sparpotential Kosten zu sparen scheint bei den Kassen also nicht immer im Mittelpunkt zu stehen. Dabei würde es sich lohnen, meint Gesundheitsökonom Greß:"Aus meiner Sicht wäre die Untergrenze für Einsparungen ohne Qualitätsverlust bei etwa zehn bis 15 Prozent der Hilfsmittelausgaben. Das sind bei sechseinhalb bis sieben Milliarden Ausgaben pro Jahr fast eine Milliarde Euro jährlich."
Dieser Text informiert über den Fernsehbeitrag vom 05.04.2011. Eventuelle spätere Veränderungen des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt.
Ja Jürgen da stehen einem die Haare zu Berge einen teils jammern die Kassen sie hätten kein Geld und auf der anderen Seite wird es verschleudert
das selbe ist auch wenn ich zu einem Arzt muss erst zum Hausarzt und eine Verordnung holen dann zu der Krankenkasse bringen (schicken ) und dann darf mich mein Mann gnädigerweise zum Arzt fahren dann muss ich die bestätigen lassen das ich da war dann diese Bestätigung bei der Kasse einreichen dann bekomme ich einen winzig kleinen Anteil der Fahrtkosten für die Hinfahrt (Centbetrag nicht im Kopf) diese Kosten sind schon 3x reduziert geworden
wenn ich aber ein Taxi nehme dann zahlt die Kasse für jeden gefahrenen Kilometer 67 Cent Stand vom Januar 2010
ich Glaube die Liste könnte man unendlich verlängern
also da bin ich ja froh das karsten ein bg fall ist. wir bekommen zwar auch nicht alles ( wenn es was aussergeöhnliches ist wie auto umbau oder handbike.
aber alles andere brauchen wir quasi nur mit dem fingern schnippen schon haben wir transportschein ,alle medikamente heilmittel und hilfsmittel frei haus geliefert.
aber das sagte mir ja auch der intensivarzt..seien sie froh das es ein arbeitsunfall war.. einen freizeitunfall kostet sehr viele nerven und rennerrei..und vorallem kosten.
ich finde auch das die kk immer am falschen ende spart..
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06.04.2011 17:25
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