Rollstühle richtig vermessen Duisburg. Lars Brinkmann vom Duisburger Sanitätshaus Siegfried von Bültzingslöwen, hat ein digitales Vermessungsgerät für Rollstühle entwickelt, das bei der richtigen Anpassung helfen , die Belastung und den Rollstuhlschwerpunkt messen soll.
„Dieser Rollstuhl passt zu mir,“ das können Rollstuhlfahrer mitunter nicht immer sagen. „Eine Studie der Fachhochschule Bielefeld zeigt, dass viele Rollstühle nicht optimal eingestellt sind und somit eher eine zusätzliche Behinderung als Hilfsmittel sind“, sagt Lars Brinkmann. Der Reha-Leiter im Duisburger Sanitätshaus Siegfried von Bültzingslöwen hörte vor vier Jahren auf der „Rehacare“ in Düsseldorf von der Studie und dachte sich: „Das darf nicht so weiter gehen“. Drei Jahre tüftelte er an einer Lösung und entwickelte eine neue digitale Vermessungstechnik, die den Rollstuhlschwerpunkt messen soll. Referenzwerte bislang selten sofort erreicht
„GeoMess2“ heißt die digitale Waage, die die Belastung des Rollstuhlfahrers auf die Vorder- und Hinterräder misst und über Sensoren direkt auf einen Rechner überträgt. So sollen die Stabilität, Kippsicherheit oder auch die Manövrierbarkeit eines Aktiv-Rollstuhls errechnet werden. „Es gibt einen Referenzwert von 80 zu 20 Prozent, das heißt: 80 Prozent der Last sollte auf den Hinterrädern liegen und 20 Prozent auf den Vorderrädern“, erklärt Lars Brinkmann.
Dass die aber in der Regel bislang nur selten nach dem ersten Vermessen eines Rollstuhls erreicht werden, weiß Lars Brinkmann nicht nur erst seit der Studie. Erst im Alltag merken Rollstuhlfahrer oft, ob ihr Gefährt für ihre Bedürfnisse richtig angepasst ist. Bislang half ihm und seinen Kollegen nur das Bauchgefühl. „Die Lastenverteilung des Rollstuhlfahrers auf die Räder war nicht korrekt darstellbar. Es war die Erfahrung, mit der man das Verhältnis von den Antriebs- und Lenkrädern ermittelt hat“, erklärt Lars Brinkmann. mehr ......