Langjährige Diabetiker bemerken oft nicht oder zu spät die ersten Warnsignale einer Unterzuckerung. Darauf weist Gerhard Klausmann vom Berufsverband niedergelassener Diabetologen (BVDN) hin. Dann ist es wichtig, dass Angehörigen Bescheid wissen Diabetiker sollten ihre Angehörigen mit zum Arzt nehmen. So lernen sie, was im Notfall zu tun ist. Es kann zum Beispiel sein, dass der Diabetiker bewusstlos wird oder Lähmungen bei ihm auftreten. Bevor der Notarzt da ist, müssen Anwesende ihm dann eine Glukagon-Spritze geben.
Eine Unterzuckerung macht sich meist durch Zittern, kalten Schweiß auf der Stirn, innere Unruhe und Heißhunger bemerkbar. In dem Moment ist dann entweder zu viel Insulin oder zu wenig Glukose im Blut, erläutert der BVDN. Sinkt der Blutzuckerspiegel besonders schnell ab, kann sich das auch in Form von Konzentrations- oder Bewusstseinsstörungen zeigen. In der Folge sind epileptische Anfälle, Lähmungen oder ein Koma möglich - vor allem langjährige Diabetes-Patienten sind davon gefährdet.
Ursache für eine Unterzuckerung können vergessene Mahlzeiten, Alkohol, zu viel Insulin oder Tabletten sowie starke körperliche Belastung sein. Gut geschulte Patienten bemerken dem BVDN zufolge, wenn ihre Blutzuckerwerte gefährlich abfallen und können darauf richtig reagieren. Als Erstes sollten sie vom Körper schnell verwertbare Kohlenhydrate in Form von Zucker zu sich nehmen. Diese sind etwa in einem Glas Cola, Fruchtsaft oder Traubenzucker enthalten. Danach greifen sie am besten zu langsam verfügbaren Kohlenhydraten, wie sie in Obst oder Brot stecken. Wer sich unsicher ist, ob die Menge reicht, nimmt lieber noch ein weiteres Stück Zucker zu sich.