Zitat Nadeln (Kanülen) für Insulin-Pens gibt es in verschiedenen Längen. Die kürzesten messen vier, die längsten knapp 13 Millimeter. Übergewichtige Diabetiker bekommen häufig die etwas längeren Nadeln verschrieben, denn das Insulin soll schließlich nicht in der Haut landen, sondern im Fettgewebe darunter. Nur von dort wird es gleichmäßig ins Blut aufgenommen und wirkt zuverlässig und berechenbar. Aus demselben Grund darf die Nadel auch nicht zu lang sein. Dann könnte das Insulin in die Muskelschicht unter dem Fettgewebe geraten, von wo es schneller ins Blut gelangt. Die Haut ist bei allen Menschen fast gleich dick, nämlich rund zwei Millimeter, egal ob jemand mager oder fettleibig ist. Deshalb spricht nach neueren Erkenntnissen nichts dagegen, dass auch Übergewichtige eine kurze Nadel nehmen.
Ob man zum Spritzen eine Hautfalte bildet, ist eher „Gefühlssache“. Viele Menschen tun sich leichter, in eine Hautfalte zu spritzen. Sie sollten dann eine sechs oder acht Millimeter lange Nadel verwenden, damit das Insulin zuverlässig ins Fettgewebe gelangt. Wer ohne eine Hautfalte senkrecht einsticht, dem reicht eine Vier- oder Fünf-Millimeter-Nadel.
Wer sehr schlank ist, also wenig Fett unter der Haut hat, sollte immer eine Hautfalte bilden. Das gilt auch, wenn man in den Oberschenkel spritzt. Für Kinder und Jugendliche genügen kürzere Nadeln (bis sechs Millimeter). Die Nadellänge sollte stets mit dem Diabetes-Team geklärt werden.
Manche Nadeln eignen sich für Pens verschiedener Hersteller. Allerdings nicht alle. Deshalb kann es sein, dass nach dem Umstieg auf ein anderes Pen-Modell die gewohnten Nadeln nicht mehr passen. Klären Sie das rechtzeitig mit Ihrem Arzt oder der Diabetesberaterin beziehungsweise Ihrem Apotheker.