Ali war Kaufmann, ein sehr erfolgreicher sogar. Ali war derart erfolgreich, daß er sich eigentlich einen Orden vom Pascha erwarten konnte als Anerkennung für seine Verdienste für die Stadt. Aber dazu mußte der Pascha erst auf in aufmerksam werden.
Ali bestach eine Reihe der Hofbeamten des Pascha, wie es damals so üblich war, und er bekam eine Einladung zu einer Audienz. Bei dieser Audienz wollte er dem Pascha einen Korb voll der prächtigsten Handelswaren aus der ganzen Welt schenken, und er war sicher, daß sich der Pascha mit einem Orden bedanken würde.
Am Tage der Audienz war Ali aufgeregt wie noch nie. Endlich, nach stundenlanger Wartezeit, trat er hin vor den Pascha, verbeugte sich ganz tief, wie das Hofritual es verlangte - und da entfuhr er Tiefe seiner Eingeweide ein donnernder Furz. Die Wachen griffen zu ihren Krummsäbel, aber Ali war schneller. Mit einem mächtigen Satz sprang er durch die Scheibe des geschlossenen Fensters, riß einen zufällig daherkommenden Reiter von seinem Pferd, schwang sich selbst darauf und entkam in die Wüste.
Viele, viele, viele Jahre später war Ali alt, gebeugt und graubärtig, und er spürte, wie Allah ihn rief. Er wollte aber ein mal noch seine Heimatstadt sehen und nahm die Mühsal der langen Reise auf sich, in der Hoffnung, daß der Vorfall bei der Audienz längst vergessen sei. Doch wie erschrak er, als er die einstmals so prächtige Stadt wiedersah - zerbrochen Dächer, leere Fensterhöhlen, eine riesige Schutthalde anstelle des Palastes. Ein Fellache hatte sein Zelt in den Schatten einer geborstenen Mauer gestellt, den fragte er: "Um Allahs Willen, was ist mit der Stadt geschehen?" - "Feuer, ein schreckliches Feuer! Alle tot, alle verbrannt!" erwiderte dieser. "Sag, wann war das? Weißt du das?" fragte Ali, und der Fellache antwortete: "Das ist schon lange her, Herr! Es geschah im dritten Jahr, nachdem Ali den Furz gelassen hatte..."