Menschen mit MS müssen bei Hitze mit Einschränkungen ihrer Hirnleistung rechnen: An warmen Tagen können sich Gedächtnisfunktion und kognitive Fähigkeiten um bis zu 70 Prozent vermindern, hat eine US-amerikanische Studie jetzt bestätigt. Viele MS-Erkrankte kennen das: Bei hohen Temperaturen verstärken sich ihre Krankheitssymptome. Die Reaktionen reichen von erhöhter Fatigue, allgemeiner Schwäche, Lähmungen, Sehverschlechterung bis zur Zunahme der Spastik – auch bekannt als das Uthoff- Syndrom. Hier lesen Sie mehr
Eine neue US-Studie weist jetzt daraufhin, dass nicht nur vermehrt motorische Beschwerden zu verzeichnen sind. Demnach beeinträchtigt die Hitze auch massiv die kognitiven Funktionen der Patienten, die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Informationen im Gehirn verlangsamt sich.
MS-Erkrankte reagieren stärker auf Hitze
Die Ergebnisse beruhen auf einer wissenschaftlichen Untersuchung mit 40 MS-Patienten und 40 gesunden Personen. Alle Teilnehmer absolvierten an verschiedenen Tagen bei unterschiedlichen Temperaturen eine Reihe von Kognitionstests, um Gedächtnis oder Verarbeitungsgeschwindigkeit zu überprüfen.
Das Resultat: Die MS-Patienten schnitten an heißen Tagen im Schnitt 70 Prozent schlechter ab als an kühlen Tagen. Bei den gesunden Teilnehmern in der Vergleichsgruppe wurden keine temperaturbedingten Unterschiede bei der kognitiven Leistung festgestellt.
"Diesen Einfluss von Hitze sollten Forscher bei klinischen Studien mit MS-Kranken berücksichtigen", erklärte Dr. Victoria Leavitt aus West Orange in New Jersey im Namen der Forschergruppe in einer Mitteilung der American Academy of Neurology (AAN).
Weitere Ergebnisse der Studie sollen auf dem Kongress der AAN vom 9. bis 16. April in Honolulu präsentiert werden.