Unna. „Die Krankheit HSP ist etwas Ernstes“, sagt Doris Kaiser, Gründungsmitglied der
Zitat Interessengemeinschaft „Ge(h)n mit HSP in NRW“ mit Nachdruck. Zum ersten Treffen der vier Wochen alten Gruppe trafen sich am Samstag 20 Betroffene und Interessenten im Gesundheitshaus an der Massener Straße. „Wir wollen mit der seltenen Krankheit an die Öffentlichkeit gehen, Betroffenen helfen und sie unterstützen“, erklärt Kaiser. Zusammen mit Anne Friese-Hendriks gründete sie die Interessengemeinschaft, die aus dem Internetforum „Ge(h)n-mit-HSP“ entstanden ist.
Seltsamer Gang und Sprachprobleme
Die Hereditäre Spastische Spinalparalyse (HSP) ist eine vererbbare Erkrankung. Durch einen Fehler in einem Gen verlieren die betroffenen Personen langsam ihre Bewegungsfähigkeit. In Deutschland sind etwa 6 000 Menschen an HSP erkrankt. In NRW leben mehr als 1300 mit dieser Krankheit. „Es kann jeden treffen. Egal, ob jung oder alt“, sagt das Gründungsmitglied. „Mein Sohn Hubertus hatte die ersten Symptome mit vier Jahren. Er war ein gesunder Junge. Jetzt ist er sieben Jahre und kann fast nichts mehr ohne meine Hilfe machen“.
Zu den ersten Anzeichen gehören ein seltsamer Gang oder auch Sprachstörungen. So kann bei einem Menschen, der eine gesunde Entwicklung hinter sich hat, die Entwicklung wieder zurückgehen. Nach einigen Jahren der ersten Anzeichen sind die Betroffenen auf einen Rollstuhl angewiesen. „Da kann eine Strecke von 100 Metern wie ein Marathonlauf vorkommen. Wenn ich mit meinem Sohn durch die Innenstadt gehe, kann es schon eine Stunde dauern. Da ist der Rollstuhl eine große Hilfe“, sagt Kaiser.