Dekubitus als große Herausforderung der Pflege. Die menschliche Haut ist sehr empfindlich auf Druck, Feuchtigkeit und Reibung. Das führt vor allem bei alten und pflegebedürftigen Menschen zu Problemen. Ein Wundliegen, der gefürchtete Dekubitus, kann nur mit aufmerksamer Pflege und dem Einsatz moderner Materialien verhindert werden.Etwa 150- bis 200-mal pro Nacht verlagert ein gesunder Mensch im Bett sein Gewicht oder verändert seine Liegeposition. Diese sogenannten Spontanbewegungen verhindern, dass einzelne Körperregionen zu lange großem Druck ausgesetzt sind. Untersuchungen haben gezeigt, dass es für die Haut gefährlich wird, wenn die Zahl der Spontanbewegungen auf drei pro Stunde sinkt. Univ.-Prof. Gerald Zöch, plastischer Chirurg am SMZ-Ost in Wien und Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Wundbehandlung: „Durch den Druck kann das Blut nicht mehr ausreichend zirkulieren, was rasch zu einer Schädigung führt.“Gefährdet sind neben Patienten mit Querschnittslähmung vor allem ältere, schwache, schwerkranke und bettlägerige Patienten. Dekubitus (aus dem Lateinischen für „sich hinlegen“) ist das Hauptproblem in der Pflege und gewinnt parallel zur demografischen Entwicklung immer mehr an Brisanz. Dekubitus-Experte Zöch: „Es beginnt mit einer Rötung der Haut, die auch fünf bis zehn Minuten nach der Umlagerung noch nicht verschwunden ist.“ Schon in dieser ersten Phase muss ein Arzt beigezogen werden. Sonst droht ein Druckgeschwür, das nicht nur die Haut zerstört, sondern auch auf darunter liegendes Muskel- und Knochengewebe übergreift. Am Ende stehen klaffende Wunden, die nur noch mit chirurgischen Eingriffen und langwierigen Wundbehandlungen in den Griff zu bekommen sind. mehr ......